Spiritualität und Esoterik im Qigong und Tai Chi Chuan (Taijiquan)
Dr.
Langhoff: berichtet hier mit persönlichen Bemerkungen zu seinem Weg. Auf den ersten Blick hat das Spirituelle in den Qigong-Tai-Chi-Ausbildungen
des Dachverbands nicht den Stellenwert, den Laien im allgemeinen erwarten. Ein
Grund ist, daß die körperliche Disziplin in diesem Übungsgut die Grundlage
bildet und nicht das "Geistige". Körperstruktur, Eigenwahrnehmung und Atmung
bilden hier das Fundament.
Doch im Laufe der Entwicklung der Inneren Kräfte kommt Spirituell-Geistiges quasi "von selbst". Solche Dimensionen sind schlecht erlernbar. Dennoch haben östliche Meister stets betont, daß es gangbare Wege zu höheren Potenzialen gibt: Die in den "Klassischen Schriften" überlieferten Prinzipien gelten vielen als der Königsweg zu spirituellen Erfahrungen.
Liebe Leser, vor langer Zeit, vor etwa 50 Jahren hörte ich zum ersten Mal von der Verheißung, daß das Training östlicher Künste zur Entwicklung eines besseren und zufriedenen Menschen führen. Das erstere zu beurteilen überlasse ich anderen, weil es allzu subjektiv und relativ ist - aber das zweite habe ich zweifellos erreicht. In der langen Zeit hat mich die Faszination am Potenzial östlicher Wege nie wieder losgelassen. Sie umfassen bekanntlich ein riesiges Spektrum von Meditation über Kampfsport / Kampfkunst und Selbstverteidigung bis hin zur ganzheitlichen Gesundheit.
Das verborgene Fundament ist schwer faßbar und nur unzureichend formulierbar - nennen wir es "Spiritualität". Es umfaßt vieles von dem, was in China "TianDiRen" genannt wird und in Japan "TenChiJin". Die "kosmologische Philosophie" dahinter besagt, daß der Mensch eingebettet ist in den größeren Zusammenhang von "Himmel-Erde-Mensch". In der "Taijiquan-Qigong-Szene, von der ich mich bekanntlich klar abgrenze, sind diese "Kult-Begriffe" allerdings Esoterik-Folklore, mit der ich nicht verwechselt werden möchte.
Daher verwende ich in meinem Unterricht, wo immer möglich, viel Zeit und Mühe auf die Differenzierung von Spirituellem und Esoterischem. Das ist aus diversen Gründen nicht einfach und in manchen Bereichen auch unmöglich. Anders formuliert gilt aber auch: Man sollte nicht alles, was man nicht erklären kann, reflexhaft mit Worthülsen aus dem Taoismus oder Buddhismus "erklären" wollen!
Meine Sehweisen und Erkenntnisse sind auch durch meine Lehrer mitgeprägt und durch wissenschaftliche Forschung und Recherche. Faszinierend finde ich die neuesten Studien der Neuro-Wissenschaft und vergleichbarer Disziplinen. Sie befassen sich mit Hirn-Bereichen, die Hinweise auf "spirituelle Wahrnehmungen" liefern.
All dies habe ich einfließen lassen in meine Gestalt-Methodik des Richtig Lernens und Lehrens. Viele meiner Schüler sehen mich mit meiner "Hamburger Lehrerschmiede" als Motor und Repräsentant einer neuartigen, längst überfälligen Entwicklung gegen überkommene Klischees und "Qi-Kult" chinesischer Kader-Eliten.
Jeder, der sich darüber mit mir theoretisch oder praktisch austauschen möchte, ist herzlich willkommen!
Ich meine, daß man spirituelle Seins-Erfahrungen im Qigong und Tai Chi gleichermaßen finden sollte. Jedoch sind viele Praktizierende "voreingenommen" und einseitig ausgerichtet. Vermutlich werden sie mit zunehmender spiritueller Praxis die Einheitlichkeit beider Übesysteme selbst erkennen. Dazu hilft vielleicht der Hinweis, daß beide Heilmethoden ja technisch, historisch und kulturell ja ohnehin nicht klar voneinander zu trennen sind.
Denn habe ich - quasi als Weg-Ebner oder Orientierungshilfe eine Trennung vorgenommen in zwei Artikeln.
Spirituelles im Qigong
Spirituelles im Tai Chi Chuan
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